Josephine Spicher
Jahrhunderthochwasser ¦ Schwierige Zeit ¦ Klein-Venedig ¦ Krebs fang! ¦ Wasser marsch!

Für die Abschlussarbeit, welche im Kunsthaus Langenthal ausgestellt wurde, habe ich mich mit der Hochwassergeschichte der Stadt auseinandergesetzt: Bis in die 90er Jahre, wurde bei Überschwemmungen das Wasser durch die Strassen der Stadt Langenthal geleitet. Während Jahrhunderten verwandelte das Hochwasser die Strassen von Langenthal in Bäche und liessen die Ortschaft mit den hohen Trottoirs für kurze Zeit zum «Venedig des Oberaargaus» werden. Beim heutigen Kunsthaus befindet sich noch heute der Notablass, eine Schleuse, die das Wasser aus dem gewohnten Lauf in das Dorf hineinlenkte. Da die Hochwasser meistens kaum lebensbedrohend waren, konnte sich eine Art Brauchtum entwickeln: Kinder liessen flackernde Leuchter durch die überschwemmten Gassen schaukeln, gingen auf Krebsfang, fuhren mit den Fahrrädern durchs Wasser oder überquerten auf Stelzen die Strasse. Diese Szenarien, welche ich auf alten Archivaufnahmen vorfand, habe ich mittels verschiedener fotografischen Techniken verändert, aber dennoch wieder ins analoge übersetzt. Die fotografischen Arbeiten sind zum Teil fragmentarisch, flüchtig und im Prozess nicht vollständig fixiert, so dass sich ihr Aussehen in ständigem Wandel befindet, wenn sie dem Tageslicht ausgesetzt sind.

BA Fine Arts

Materialität: Analog Abzüge auf PE Papier aufgezogen auf MDF-Platte, Analog Abzüge auf PE Papier aufgezogen auf Museumskarton, Cyanotypien auf Leinen
Ort: Kunsthaus Langenthal, Gruppenausstellung “no champagne for fake people”

Mentorat Praxis:
Renate Buser
Mentorat Theorie:
Hans Rudolf Reust

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Theoretische Thesis

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