Kathrin Scheller
Mapping for Green Cities, Analyse und Exploration am Beispiel der städtischen Baumkartierung

Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und der schwindenden Biodiversität werden städtische Grünräume immer wichtiger. Insbesondere den Stadtbäumen kommt eine Schlüsselrolle zu. Sie erbringen wichtige Ökosystemdienstleistungen und haben einen wesentlichen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden. Zudem sind sie von zentraler Bedeutung für die städtische Biodiversität.

Während die ökologische Bedeutung der Bäume von wissenschaftlicher Seite immer differenzierter erkannt wird, haben sich diese Erkenntnisse in den Kartengrundlagen zur Planung und Kommunikation noch nicht etabliert: Wesentliche Eigenschaften von Baumbeständen werden darin unzulänglich dargestellt. Und dies, obschon Karten im Zusammenhang mit der räumlichen Erfassung von Biodiversität eine wichtige Rolle einnehmen.

Eine Unter- bzw. Nichtrepräsentation in Karten kann negative Folgen haben, wie es die kritischen Betrachtungen der Kartografie zeigen. Auch wenn sie auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhen, sind Karten nie neutral – obwohl die immer präziseren Werkzeuge zur Datenerfassung und -präsentation den Eindruck suggerieren, ein zunehmend wahrheitsgetreues Abbild der Natur zu erreichen. Sowohl kartografischer Inhalt als auch kartografisches Design haben Einfluss darauf, wie Informationen und Botschaften verstanden werden. Somit tragen sie massgeblich dazu bei, welche Entscheidungen getroffen werden.

Das Projekt möchte deshalb die Fragen klären: welche Auswirkungen hat die Unterrepräsentation von Baumbeständen auf die Planung und Gestaltung städtischer Räume? Und wie können Karten unter dem Aspekt der erkannten Defizite verbessert werden?

Im beantragten Forschungsprojekt werden die Produktionsprozesse und Nutzungskontexte städtischer Baumkataster systematisch untersucht. Das Potenzial der kartografischen Werkzeuge wird erforscht und nach Möglichkeiten gesucht, wie sie Eigenschaften, Ansprüche und ökologische Bedeutung von Stadtbäumen besser kommunizieren können.

Ziel der praxisorientierten Designforschung ist ein Repertoire an adaptierbaren visuellen Instrumenten, die im Anschluss auf ihre Einsatzfähigkeit im Anwendungskontext getestet werden. Als Output dieser Forschung sind elaborierte Prototypen, sowie konkrete Konzepte und Vorschläge für Pilotfolgeprojekte zu erwarten, welche die Forschungsergebnisse in das Praxisfeld zurückführen.

MA Design

Kunstgattung: Design Research

Mentorat Theorie:
Dr. Ulrike Felsing, Prof. Jimmy Schmid, Michael Flückiger

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